Wiederbelebung der Hüteschäferei

Kontakt:Frau Ute Grothey
Adresse:Reinhäuser Landstraße 4, 37083 Göttingen
Telefon:0551/ 5313703
E-Mail:lpv@lpv-goettingen.de
Internet:www.lpv-goettingen.de

Beschreibung:
Auf Grundlage der im Auftrag des Landkreis Göttingen, UNB in 2003 erstellten Machbarkeitsstudie – Wiederbelebung der Hüteschäferei im Landkreis Göttingen -soll der Aufbau von Hüteschäfereien in zwei ausgewählten Projekträumen im Zeitraum 2003 – 2004 gestartet werden. Bei den Projekträumen handelt es sich um den Raum Gieboldehausen – Duderstadt und um den Raum Friedland – Rosdorf (ausführliche Beschreibung der Gebiete und deren Abgrenzungen s Machbarkeitsstudie) im Leader+ Gebiet Landkreis Göttingen. Im Mittelpunkt der Maßnahmen werden Investitionen in den Bereichen: Schaffung Flächenpool (hier langfristige Anpachtung von Grünlandflächen sowie Erstinstandsetzungsmaßnahmen in Biotopflächen), Schäferstation (Winterstall, Geräte und Zubehör) und beim Aufbau der Schafherden (Tierankauf) im Vordergrund stehen. Bei den in Frage kommenden Strategien soll die Schaffung qualitativ hochwertiger Infrastruktur, die den Schäfereien keinen direkten Erlös bringen, jedoch die jährlichen Festkosten und anfänglich hohen Investitionskosten erheblich verringern, angewandt werden. Die Infrastruktur (Flächenpool, Schäferstation) als auch die Schafe sollen den ausgewählten Schäfereien im Rahmen von Pacht- und Kooperationsverträgen zur Verfügung gestellt werden, entstehende Folgekosten sind dabei durch den Pächter bzw. Kooperationspartner zu tragen. Begleitend zu den dargestellten Investitionsmaßnahmen sollen erste Öffentlichkeitsarbeiten in Gang gebracht werden, um eine nachhaltige Akzeptanz und Bewerbung des Projektes zu ermöglichen (hier u. a.: Internetpräsentation des Projektes, Flyer zum Leineschaf, Vorbereitung und Realisierung einer kulturhistorischen Ausstellung zum Thema „Hüteschäferei und Leineschafzucht in Südniedersachsen“, Organisation und Durchführung eines jährlichen Schäferfestes). Grundlage für sämtliche Vorgehensweisen und Strategien bei dem Projekt Aufbau von Hüteschäfereien im Landkreis Göttingen bildet die Machbarkeitsstudie 2003: „Wiederbelebung der Hüteschäferei im Landkreis Göttingen“

Ziele:
– Entwicklung von Lösungsansätzen bzgl. der Grünlandproblematik im Landkreis
– Förderung der Biodiversität durch extensive standortgerechte Beweidung,
– Erhaltung und Entwicklung der vielgestaltigen Kulturlandschaft mit ihren blühenden Magerrasen, Obstwiesen und Weiden
– Entwicklung eines Biotopverbundsystems durch ziehende Schafherden,
– Aufbau einer Leineschaf-Stammherde zur Erhaltung einer vom Aussterben bedrohten Haustierrasse am Ort ihres ursprünglichen Vorkommens,
– Stärkung der regionalen Identität mit dem Zugpferd „Leineschaf“
– Öffentlichkeitsarbeit zur Akzeptanzförderung von Naturschutzmaßnahmen durch Herstellung historischer Bezüge und Kooperationen mit bestehenden Wolle verarbeitenden Einrichtungen (Hist. Spinnerei im Gartetal, Handweberei Rosenwinkel Besenhausen) vor Ort

Ergebnisse:
Das Projekt „Aufbau von Hüteschäfereien im Landkreis Göttingen“ erreichte entsprechend dem Projektantrag alle abgesteckten Ziele im vollen Umfang. Ebenso leistete das Projekt wertvolle Beiträge zu den übergeordneten Zielen, hier u. a. Stärkung der Regionalen Identität, Biotopvernetzung, Grünlandsicherung sowie der Erhaltung einer vom Aussterben bedrohten Schafrasse. Die im Rahmen der zugrunde liegenden Machbarkeitsstudie empfohlene Zeitschiene zur Umsetzung von Teilschritten konnte dabei vollständig eingehalten werden. Zusammenfassend wurden im Rahmen des Projektes in den zwei Projektgebieten „Obere Leine“ und „Unteres Eichsfeld“ erfolgreich folgende Schritte bewältigt:
In beiden ausgewählten Projektgebieten konnten verlässliche und fachlich versierte Kooperationsschäfer gewonnen werden. Auf der Grundlage von Pacht- und Kooperationsverträgen ist die zielgerichtete Zusammenarbeit geregelt.
Zudem wurde eine vorerst ausreichende Basis an weiblichen Zuchttieren entsprechend der aktuell zu pflegenden Fläche angeschafft. Beide Kooperationsbetriebe haben sich darüber hinaus die Erhaltung und Nutzung der vom Aussterben bedrohten Rasse Leineschaf zur zentralen Aufgabe gemacht. Im Laufe des Projektzeitraums konnte die Anzahl an Leineschafen auf mittlerweile über 150 Stück erweitert werden. Durch erfolgreiches Flächenmanagement, gezielter Anpachtung von Ergänzungsflächen und der Erprobung der Triftwege wurden die Flächenpoolgrößen laut ersten Planungen in der Machbarkeitsstudie voll erreicht und mit Erfolg in 2004 beweidet. Insbesondere isoliert liegende Flächen wurden in die Beweidung eingebunden und durch die Trift der Schafe von Fläche zu Fläche wirksam vernetzt. Dies unterstützt nochmals die besondere Bedeutung des Gesamtprojektes hinsichtlich einer zukunftsweisenden Biotopvernetzung und somit seinem wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Kulturlandschaft und der Artenvielfalt. Ein ausführlicherer Bericht zum Projektstand der zwei Schäfereien in den jeweiligen Projektgebieten ist beim Projektträger zu beziehen.
Zur Planung und Umsetzung von Teilschritten wurden darüber hinaus gezielt externe Beratungsleistungen in Anspruch genommen (hier u. a. Landvolk Göttingen, Landberatung Duderstadt, Beratungsring für Schafhalter Schleswig-Holstein).
Erste Öffentlichkeitsarbeiten zum Projekt wurden erfolgreich in Gang gebracht (Flyer, Schäferfest) wobei sich insbesondere das Schäferfest als zentrales öffentlichkeitswirksames Instrument bewährt hat. Auch fand das Projekt überregionales Interesse in den Medien. So berichtete der NDR in zwei Fernsehberichten u. a. auch über das Leineschaf-Projekt des Landschaftspflegeverbandes („Landpartie“ im September 2004 & „Ein Herbstabend im Eichsfeld“ im Oktober 2005).
Der insgesamt hohe Planungs- und Organisationsaufwand in den verschiedensten Bereichen (Flächenmanagement, Tierankauf, Vertragsgestaltungen, Öffentlichkeitsarbeit) konnte erfolgreich durch die Bereitstellung einer zusätzlichen Projektarbeitskraft (1/2 –Stelle) geleistet werden. Bei dem Umfang und der Vielseitigkeit der gestellten Aufgaben waren darüber hinaus zusätzliche ergänzende Planungs- und Organisationsarbeiten durch den Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbandes unerlässlich.

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